Buch: Die iranische Schia und die islamische Einheit 1979 - 1996

Die iranische Schia und die islamische Einheit 1979 - 1996

Hamburg 1997

Deutsches Orient Institut

ISBN 3-89173-046-2



Seitdem die aus der Revolution von 1979 erwachsene Islamische Republik Iran existiert, präsentiert sich Teherans Regierung sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene als Vorkämpfer einer gegen den Westen gerichteten panislamischen Einheit der Muslime der Welt. Offiziell präsentiert sich Irans Regierung bis heute in seiner propagandistischen Selbstdarstellung als Staat, der  keine Unterschiede zwischen den divergierenden islamischen Konfessionen der Sunniten und Schiiten gelten lässt. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Kann ein Staat, dessen  Verfassung und Institutionen einer einzigen Konfession, nämlich der Schia, absoluten Vorrang einräumen, diesem Anspruch gerecht werden? Und was bezweckt Iran mit dieser islamischen Einheitspolitik? Diesen Frage geht das 1997 von Wilfried Buchta als Doktorarbeit veröffentlichte Werk nach, das auf einer einjährigen Feldforschung in Iran aufbaut.



Inhalt


Einleitung

  1. Ayatollah Khomeini und die islamische Einheit
  2. Die islamische Einheitsidee: innenpolitische Funktion, Propagandainhalte und Verbreitungsformen
  3. Die islamische Einheitsidee im Konflikt zwischen unternationalistischen und traditionalistischen Schia-Gruppen
  4. Der schiitische Charakter der Islamischen Republik Iran
  5. Die Islamische Republik Iran und die Sunniten Irans
  6. Inner- und außerirdische Kritik an der Schiitisierung der Revolution
  7. Die Teheraner Weltgesellschaft zur Annäherung zwischen den islamischen Rechtsschulen
  8. Das schiitische Gegenmodel: Die Weltgesellschaft für die Angehörigen des Prophetenhauses
  9. Reflexionen iransicher Systemkritiker zum Einheitskonzept der Islamischen Republik
  10. Resümee: Irans gescheiterter islamischer Internationalismus

Anhang


Einige Rezension über das Werk


May 1999, British Journal of Middle East Studies, volume 26, number 1, 

"This book can be read on three levels: first in terms of the relation of ideology to political calculation, examining the way in which Islamic thinking is moulded by practical concerns; secondly, as a study of ideas in Iranian foreign policy since 1979; thirdly, as a case study of the shifts in international perspective of revolutionary movements and states. On all three levels it scores highly. It manages to perform the difficult task of combining detailed study of ideas and texts with a grip on underlining political realities. There has been several books on Iranian foreign policy since 1979, but none which on such a scholarly base combines the study of foreign policy with that of ideas, and which places the Sunni-Shia question so centrally within the overall analysis."

Fred Halliday, London School of Economics.


Juni 2000, Orientalistische Literaturzeitung, Band 95, Nr. 2.

"Es gibt gegenwärtig in der internationalen Fachliteratur zum Thema der zeitgenössischen iranischen Religionspolitik wohl keine Publikation, die im Hinblick auf ihre Tiefenschärfe und ihren Facettenreichtum der vorliegenden Arbeit gleichkommt. ... Buchta hat mit dieser Untersuchung - die im Rahmen der Recherchen in Iran erhebliche Belastungen und Risiken mit sich gebracht haben dürfte - den Forschungsstand ganz erheblich erweitert."

Werner Ende, Universität Freiburg


09. 03. 1998, NZZ.

"Als ein gelungenes Kompendium der Personalien und Tendenzen, die gesamthaft die iranische Führungsschicht ausmachen, dürfte das Buch unerreicht dastehen. Und es verdient deshalb, allen jenen empfohlen zu werden, die sich mit den für eine sachliche Beurteilung unentbehrlichen Arkana der geistlichen Führung Iran abgeben wollen."

Arnold Hottinger


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